19. Gurtförderertagung förderte erneut nachhaltige Ideen zutage
Am 15. und 16. März 2023 lockte die Leuchtturmveranstaltung zum 19. Mal ein internationales Publikum nach Essen. Ein Nachbericht.
Es ist gar nicht lange her, da hätte man auf eine Schlagzeile wie „Wirtschaftsminister bereitet Comeback des Bergbaus vor“ mit einem prüfenden Blick auf den Kalender reagiert. Doch es ist kein Aprilscherz, sondern lediglich Ausdruck und Folge der Zeitenwende. Noch stammen etwa neun Zehntel der hierzulande verbrauchten Rohstoffe aus dem Ausland, aber die Denkverbote beginnen zu bröckeln. Auf der anderen Seite gesellen sich zu den Fragen der Versorgungssicherheit scheinbare Zielkonflikte im Hinblick auf die Aspekte Umwelt- und Klimaschutz. Dementsprechend schwierig ist das Spannungsfeld, in dem sich die Rohstoffbranche bewegt.
Viel Gesprächsstoff also für die im In- und Ausland stark beachtete HDT-Fachtagung „Gurtförderer und ihre Elemente“. Sie ging soeben erfolgreich zum 19. Mal in Essen zu Ende und konnte auf eindrucksvolle Weise zeigen, dass die Szene durch die gegenwärtigen Entwicklungen keineswegs auf dem falschen Fuß erwischt wurde.
Im Fokus: Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
„Die verschiedenen diesjährigen Beiträge der Gurtförderertagung haben zahlreiche spannende Lösungen für die aktuellen Herausforderungen vorgestellt“, berichtet HDT-Fachbereichseiter Dr. Uwe Schröer und ergänzt: „Einen wichtigen Schwerpunkt bildete die Aufarbeitung von Produkten am Ende ihrer Lebensdauer im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Bei den Lagerungslösungen hat das zu einer deutlichen Steigerung der Nachhaltigkeit geführt.“
Besonders aufschlussreich war in dem Zusammenhang der Vortrag von Thomas Berchtold (Doppelmayr Transport Technology GmbH) zur Renaturierung von stillgelegten Tagebauen mit immissionsreduzierenden Methoden als eine neue Anwendung bereits bewährter Technik. Ebenso mit der Umwelt- und Ressourcenschonung beschäftigten sich die Vorträge von Marco Dorigo (Metso Outotec Germany GmbH) zur energieeffizienten Gestaltung von Gurtförderern mit optimierter Tragrollenanordnung sowie von Werner Schleyer (SKF GmbH) zu nachhaltigen Wälzlagerungslösungen für Gurtförderertrommeln in der Schüttgutfördertechnik.
Die Kosten fest im Blick
Intensiv diskutiert wurde in Essen zudem das Dauerthema Automatisierung – dieses Mal am Beispiel der Realisierung eines vollautomatisierten Lager- und Umschlagterminals. Vortragender war Peter de Klerk (Europees Massagoed-Overslagbedrijf BV). Wesentlicher Treiber sind hier logischerweise Bestrebungen, die Kosten zu senken. Wie das wiederum bei Förderanlagen durch abgedichtete Wälzlager anstelle von Standardkonstruktionen sowie durch verbesserte Schmiertechnik gelingen kann, verriet dem interessierten Publikum Pavel Saieed (Timken GmbH).
Als gleichermaßen vielschichtig wie erhellend erwies sich der Vortrag „Spezialtiefbau trifft Bergbau: Der weltweite Einsatz von verschiedenen Verfahren und Techniken“ von Michael Baltruschat (BAUER Spezialtiefbau GmbH). Die anspruchsvollen Verfahren des Spezialtiefbaus erfordern umfangreiche Spezialkenntnisse in der Boden- und Felsmechanik sowie besondere Maschinen, da sich die entsprechenden Ausführungsrisiken insgesamt nur so beherrschen lassen.
Nicht fehlen durften bei der Gurtförderertagung außerdem Betrachtungen zum aktuellen Stand in Sachen Regulierungen und Vorschriften. Günter Busse (REMA TIP TOP AG) hielt hierzu den überaus informativen Vortrag „Verein Deutscher Ingenieure: Richtlinien für die Schüttgut-Fördertechnik“.
Save the date
Ein weiteres willkommenes Highlight der 19. Gurtförderertagung war neben der begleitenden Fachausstellung die traditionelle Exkursion. Sie führte in diesem Jahr zu den Duisburg-Ruhrorter Häfen. Aufgrund ihrer Rolle als Europas größter Binnenhafen bilden die Aspekte Technik und Geopolitik hier eine faszinierende Schnittmenge.
Ein erfreuliches Fazit der umfangreichen Gelegenheiten zum Austausch und Netzwerken war, dass die meisten der Teilnehmenden schon jetzt die 20. Gurtförderertagung im kommenden Jahr fest eingeplant haben. Sie findet vom 13. bis 14. März 2024 erneut in Essen statt.
Fachlicher Ansprechpartner:
HDT-Fachbereichsleiter Dr. Uwe Schröer
Tel.: +49 (0) 201 18 03-388
Unternehmenskommunikation:
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