Wirbelschicht, Strahlschicht und APPtec-Pulversynthese
Wie innovative Technologien das Partikeldesign revolutionieren
Auf der Chemspec europe 2017, der 32. Internationalen Fachmesse für Fein- und Spezialchemie in München zeigt Glatt Ingenieurtechnik Wirbelschicht- und Strahlschichtverfahren, mit denen Granulate und Pellets für industrielle Salze, Waschmittelkomponenten, Pestizide und Spezialdüngemittel stabilisiert, funktionalisiert und für die nachfolgende Weiterverarbeitung optimal vorbereitet werden können. Mit APPtec stellt der Anlagenbauer aus Weimar ein neuartiges Verfahren zur Pulversynthese mittels Sprühkalzination vor, mit dem Hochleistungspulver erzeugt werden können – etwa Effektpigmente für die Lackindustrie, Kathodenmaterial für Brennstoffzellen oder Optokeramiken für Linsen und Detektoren.
Für Produktentwickler sind staubfreie, gut dosierbare Komponenten mit definierten Parametern zu Struktur, Schüttdichte und Korngrößenverteilung essentiell, um neue Produktideen schnell zur Marktreife zu bringen. Wirbelschicht- und Strahlschichttechnologien haben sich hierbei als Leitverfahren für reproduzierbare Produktqualität etabliert. Sie vereinen in einem Prozessschritt die Partikelbildung aus Pulvern oder Flüssigkeiten und die konvektive Trocknung zum gewünschten Grad. Über Augmented Reality-Präsentationen erleben Besucher, wie Mehrkomponenten- oder Spezialdünger effektiv hergestellt, Tenside und Phosphonate granuliert und Enzyme mit einer flüssigen Coating-Hülle beschichtet werden. Unter den zahlreichen Produktproben von Agglomeraten und Granulaten befinden sich auch in einer Granulationsmatrix eingeschlossene ätherische Öle, die als Öl-in-Wasser-Emulsion sprühverkapselt und anschließend mit einem Coating für die gezielte Freisetzung beschichtet wurden.
Zu den Neuheiten am Stand von Glatt Ingenieurtechnik zählen homogene Katalysatoren und Hochleistungspigmente. APPtec, der Name steht für Advanced Pulse Powder technology, ist ein neues Verfahren zur Pulversynthese und die Antwort auf die stetig steigende Nachfrage nach funktionalen Hochleistungsmaterialen. Mit der Weiterentwicklung des Verfahrens zur Sprühkalzination können erstmals Partikel mit völlig neuen Eigenschaften synthetisiert werden. Diese weisen nicht nur eine komplexe Stöchiometrie auf, sondern lassen sich auch anwendungsspezifisch dotieren – unter anderem sogar mit Mischoxidsystemen anstelle teurer Seltener Erden oder Edelmetalle. Damit erweitert Glatt sein Portfolio um einen wichtigen Meilenstein in der Wertschöpfungskette für Partikel Design und Partikel Engineering. Kunden, die bislang ihr Pulver mitbringen mussten, um es mit Glatt-Technologien für weitere Verarbeitungsschritte zu funktionalisieren, können ihre Hochleistungsmaterialien nun gemeinsam mit Glatt ganz individuell entwickeln.