PHOS4Green vorgestellt @ KLÄRSCHLAMM-Fachforum 2019
Verwertung von Klärschlammaschen und deren Überführung in Hochleistungsdünger
Der Abschied von der landwirtschaftlichen Klärschlammnutzung kommt in manchen Regionen schneller als es die Klärschlammverordnung fordert. Das zeigte sich auf dem Klärschlamm-Fachforum der Firma Huber in Berching, wo gut 300 Teilnehmer über Konzepte zur Klärschlammverwertung, Phosphorrückgewinnung und interkommunalen Zusammenarbeit diskutierten.
Jan Kirchhof, Glatt Ingenieurtechnik, Weimar, stellte in diesem Rahmen PHOS4green vor als eine Glatt Lösung zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammaschen und deren rückstandlose Überführung in handelsübliche Standard-Dünger:
"Glatt hat mit PHOS4green ein innovatives Verfahren entwickelt, bei dem aus dem phosphathaltigen Sekundärrohstoff, beispielsweise Klärschlammasche, einer Mineralsäure und weiterer Nährstoffkomponenten zunächst eine Suspension erzeugt wird. Das Phosphat in der Klärschlammasche wird dabei mit der Säure aufgeschlossen.
Die so erzeugte Suspension wird anschließend in der Wirbelschicht sprühgranuliert. Die Suspensionsherstellung und damit die Reaktion der Phosphatumwandlung sind von dem Prozess der Granulation getrennt."
Durch die in den letzten Jahren in Kraft getretenen Novellierungen der Klärschlamm-Verordnung (AbfKlärV) sowie der Düngemittel- (DümV) und der Düngeverordnung (DüV) steht die Wasser wirtschaft vor neuen großen Herausforderungen. Neben Auflagen zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm wird aufgrund von Ackerflächen, die bis in den letzten Jahren noch für viele Betreiber übliche, landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlämmen zunehmend eingeschränkt.Die landschaftliche Ausbringung geht aktuell rapide zurück, bundesweite Transportwege führen zu drastischen Kostensteigerungen für die Klärschlammentsorgung. Um auch zukünftig die Entsorgungssicherheit aufrecht erhalten zu können, sind dringend gemeinsam regionale Konzepte sowie zukunftsorientierte Strategien und Lösungen zu entwickeln. Die Zeit drängt zunehmend, da nach AbfKlärV, Kläranlagenbetreiber bis spätestens 2023 beabsichtigte Maßnahmen zur Phosphorrückgewinnung festlegen müssen. In der Veranstaltung wurden innovative Lösungsansätze aufgezeigt. Die vorgestellten Konzepte gewährleisten eine gesicherte Klärschlammverwertung. Neben rechtlichen Anforderungen sowie politischen Entwicklungen wurden inbesondere praxisorientierte Möglichkeiten zur Klärschlammbehandlung und -verwertung vorgestellt. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Herr Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl, TU Braunschweig.