Technische Spezifikation des Owl Eye Systems
Das Owl Eye System ist ein hardware-unabhängiges System und bestimmt das Volumen von Schüttgütern mit einer Genauigkeit von +- 1% bei einer guten Punktewolke ohne Messschatten.
Bei Punktewolken mit Messschatten interpolieren geschickte Algorithmen die Kontur und können auch dann ein zuverlässiges Ergebnis liefern. Die kleinen modernen LiDAR Sensoren haben eine Reichweite von bis zu 100m und der am meisten eingesetzt Sensor ein Sichtfeld von etwa 80° x 70°. Die IP 67-Klassifizierung ermöglicht einen zuverlässigen Einsatz im Innen und Außenbereich. Durch die geschickte Materialwahl des Sensorgehäuses setzt sich kaum Staub auf der Abdeckung ab, so dass der Sensor auch in rauen Umgebungen eingesetzt werden kann.
Das Owl Eye System ist ein hardware-unabhängiges System und kann mit verschiedenen Sensoren von unterschiedlichen Herstellern verwendet werden. Grundsätzlich ist es möglich verschiedene Sensoren (unterschiedlicher Hersteller) in einem Projekt zu verwenden und so die Vorteile der einzelnen Sensoren voll auszuschöpfen. Die Sachtleben Technology testet und benchmarkt den LiDAR-Markt und ist damit immer auf dem neusten Stand der Technik. Geprüft werden Genauigkeit, Temperaturbeständigkeit, Messempfindlichkeit bei unterschiedlichen Materialien und andere verschiedene Qualitätsmerkmale. Besonders spannend ist die Vermessung von sehr dunklen Materialien wie z.B. Kohle. Hierfür kommen nur wenige besonders hochwertige Sensoren in Frage.
Mit dem Owl Eye System hat die Sachtleben Technology ein System entwickelt, um Schüttgutbestände dauerhaft, präzise und digital als Volumen zu erfassen. Die 3D Sensoren werden dafür an den entsprechenden Stellen im Lager installiert, zum Beispiel an Gebäudewänden, Gebäudedächern oder Masten. Benötigt wird dafür ein Netzwerk (Ethernet ins Unternehmensnetzwerk) und Strom (230V AC oder 24V DC) Anschluss. Bei Bedarf ist es auch möglich eine Funkbrücke einzusetzen oder das System sogar komplett über Mobilfunk in der Sachtleben Technology Cloud zu verwenden.
Die Installation kann durch interne hauseigene Elektriker oder durchexterne Partner der Sachtleben Technology erfolgen. Die Endmontage und Projekteinrichtung wir schlussendlich von der Sachtleben Technology durchgeführt. Bei der Auswahl der Sensorpositionen wird angestrebt, mit einer geringen Anzahl an Sensoren einen möglichst großen Bereich der Lagerflächen abzudecken, damit die Schüttgut-Haufwerke bei allen Haldengrößen zuverlässig erfasst werden. Auch die Erfassung von Schüttguthalden ohne Begrenzungsmauer ist grundlegend möglich.
In diesem Fall muss darauf geachtet werden, dass die Halde von verschiedenen Seiten gescannt wird. Mit Hilfe einer modernen und intuitiven Webanwendung können die von den Sensoren erfassten Punktwolken verarbeitet und ausgewertet werden. Die Rohdaten der einzelnen 3D-LiDAR Sensoren werden in einer gemeinsamen Punktewolke georeferenziert. Aus der Gesamtpunktwolke werden dann die einzelnen Flachlager extrahiert und separat ausgewertet. Das Owl Eye System ist mit einem leistungsfähigen Backend für die Auswertung großer 3D-Daten und einer Datenbank für die zuverlässige und sichere Speicherung der Messdaten ausgestattet.
Die Ergebnisse werden als Bestand in Kubikmeter oder Tonnage ausgewiesen und im Dashboard wie ein Aktienkurs visualisiert. Um die Tonnage aus dem Volumen zu ermitteln, muss die Schüttdichte bekannt sein oder vorab bestimmt werden. Das Webinterface ist je nach Installationsweise entweder nur aus dem internen Firmennetzwerk erreichbar oder es kann über das Internet darauf zugegriffen werden, wenn das System in der Sachtleben Technology Cloud gehostet wird. Die Daten werden über gängige APIs bei Bedarf auch Drittsystemen (z.B. ERP-Systemen) zur Verfügung gestellt.
Die Messungen können sowohl zeitautomatisiert als auch auf direkte Anforderung durchgeführt werden. Die gewünschten Zeitintervalle werden im sogenannten Projektmanager definiert. Messungen können so oft oder so selten wie gewünscht durchgeführt werden. Beispielsweise alle fünf Minuten oder einmal am Tag. Der Projektmanager beinhaltet auch weitere Funktionen, wie das Hinzufügen von Sensoren, das Anlegen von sogenannten Areas of Interest (Lagerort, Flachlager, Schüttguthalden) oder allgemeine Einstellungen, Parameter und Informationen über das Projekt und die markierten Flachlager.
Für jedes Flachlager gibt es eine Bezeichnung, Schüttdichte, die gelagerte Materialbezeichnung und die Bodendatei. Das System kann problemlos kontinuierlich erweitert werden, indem z.B. neue, zusätzliche Sensoren im Netzwerk installiert werden und diese dann mit Hilfe des Projektmanagers als Sensoren hinzugefügt werden. Jeder im Projektmanager hinzugefügter Sensor enthält Name, IP-Adresse, Hostname oder Broadcastcode, Sensortyp und die Transformationsmatrix, die die Georeferenzierung beschreibt. Diese Matrix wird manuell bei der Installation des Sensors berechnet. Zum Einzeichnen der einzelnen Flachlager (AOI - Area Of Interest) wird die Gesamtpunktwolke geladen und die Lagerbereiche vom Benutzer wie ein Polygon eingezeichnet und die Parameter des Lagerbereichs festgelegt. Sobald der Lagerbereich gespeichert ist, wird er im Projektmanager dreidimensional dargestellt. Jeder Lagerfläche ist eine Filterstory zugeordnet. In der Filterstory können auch statische Objekte wie z.B. Säulen oder Bandanlagen eingezeichnet werden. Diese Bereiche werden dann bei der Volumenberechnung ausgeschlossen.