Drucklufttechnik heute so wirtschaftlich wie nie zuvor
Mit Innovation Strom sparen und Vorteile bewährter Technik weiter nutzen
Drucklufttechnik leistet unverzichtbare Dienste und ist heutzutage aus Industrie und Technik nicht mehr wegzudenken. So werden die weit verbreiteten PET-Flaschen mit Druckluft aufgeblasen und Druckluft hilft in Kläranlagen, das Wasser aufzubereiten. Doch die Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz von Druckluft als Arbeitsfluid steht häufig in der Kritik. „In der Vergangenheit stand vor allem der Effekt im Vordergrund“, räumt Drucklufttechnik-Experte Prof. Dr.-Ing. A. P. Weiß von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Amberg-Weiden ein, „nicht das Verhältnis von Aufwand und Nutzen“. Klimaschutz und Energiewende erfordern ein Umdenken. „Der Focus richtet sich jetzt auf die Effizienz.“ Wissenschaft und Industrie beschreiten dabei längst neue Wege, bewährte Technik geht Hand in Hand mit Innovation. Das gemeinsame Ziel ist fest umrissen: die Energieeffizienz von Druckluft fortlaufend verbessern und die Drucklufttechnik zukunftsfähig machen. Prof. Dr.-Ing. Weiß ist überzeugt: „Nutzt man das gesamte Potential, so ist die Druckluft im Betrieb zukünftig eine rationelle Energieanwendung, die richtig eingesetzt, keinen Vergleich zu scheuen braucht!
Eine Studie der Europäischen Union zeigt, dass 18 Prozent der elektrischen Energie in der Industrie für die Erzeugung von Druckluft als Arbeitsfluid verbraucht wird. Ein Drittel dieser Elektrizität, so die Studie, ließe sich durch geeignete Technik und effizientere Anlagen einsparen. Dazu braucht es kompetente Fachkräfte. An der HAW Amberg-Weiden wurde Drucklufttechnik bereits im Jahr 2000 in das Lehr- und Forschungsangebot aufgenommen und ein Prüfstand für Drucklufttechnik und pneumatische Antriebe aufgebaut. Seit dieser Zeit arbeitet die Hochschule eng mit der Industrie zusammen. Der ortansässige Maschinenbauer DEPRAG wurde der kongeniale Partner zur Entwicklung innovativer Druckluftwerkzeuge. Die Entwicklung von schnelllaufenden Turbinen für Druckluft, CO2, Erdgas, Wasserdampf und andere Dämpfe und die Konzeption dazu notwendiger Generatoren mündete beispielsweise in das GREEN ENERGY Turbinensystem der DEPRAG – eine Technik mit der geringe Restmengen von Prozessgas profitabel verstromt werden können.