Unser Kunde ist führender Hersteller von Prozesskohlenstoffen. Über 70.000 Tonnen Trockenkoks, Anthrazit, Blaskohle sowie Legierungskohle werden pro Jahr für die europaweite Eisen-, Stahl- und Elektrodenindustrie sowie für weitere Einsatzbereiche hergestellt.
Besonders hochwertig ist die Anthrazitkohle. Zu Beginn des Verarbeitungsprozesses besitzt das Material eine Pulverform, die dann zu Briketts verarbeitet wird. Damit sie zu einem Brikett geformt werden kann, braucht es einen speziellen Feuchtebereich. Ist das Pulver zu nass, bleibt es in der Form kleben. In einem zu trockenen Zustand hingegen lässt sich ein Brikett gar nicht erst formen. Um den passenden Feuchtebereich zu erhalten, wird die feuchte Anthrazitkohle mit Trockenstärke vermischt. Der Anlagenführer nimmt zur Kontrolle alle 15 Minuten eine Probe des Materials.
Um diese manuelle Probenahme zu automatisieren und zu optimieren, war der Kunde nun auf der Suche nach einer Messlösung.
Prozessdaten
- Kunde: Hersteller von Prozesskohlenstoffen
- Material: Anthrazitkohle
- Feuchtebereich: ca. 7 %
- Einbauort: Förderband (Einbau mit Shuttle nach dem Ausgang der Mischtrommel)
Die Lösung
Durch den Einsatz eines M-Sens WR kann kontinuierlich und im laufenden Prozess die Materialfeuchte der Anthrazitkohle bestimmt werden. Eine manuelle Probenahme durch den Anlagenführer ist nicht mehr notwendig. Detektiert der M-Sens WR ein Ansteigen des Feuchtewertes, kann der Anlagenführer mehr Trockenstärke dazugeben. Wird der Feuchtewert zu niedrig, so kann die Zugabe der Trockenstärke reduziert werden.
Die Feuchte wird direkt nach dem Ausgang der Mischtrommel auf dem Förderband gemessen, wo die Anthrazitkohle mit Trockenstärke vermischt wird. Der Messbereich liegt hier bei 0-10 %. Die gewünschte Feuchte des Kunden liegt bei ca. 7 %. Um auf dem Förderband zu messen wurde ein M-Sens-Schlitten eingesetzt. Dieser wird verwendet, um insbesondere auf Förderbändern den Sensor an unterschiedliche Materialhöhen anzupassen und damit einen konstanten Kontakt zum Material zu ermöglichen.
Der standardisierte Schlitten erwies sich zunächst als nicht ideal, da er zu breit für das Förderband war. Außerdem kam das Messsystem nicht weit genug runter und hatte so keinen durchgehenden Materialkontakt. Ein weiteres Absenken des Schlittens war aber nicht möglich, da es zu einer Beschädigung des Förderbandes geführt hätte.
In enger Abstimmung mit dem Kunden entwickelten wir dann einen speziellen Schlitten, mit dem das Problem gelöst werden konnte. Der Schlitten verfügt über eine schmalere Zunge, die an das Förderband angepasst ist. Außerdem wurde die Feder des Schlittens modifiziert. Kundenseitig wurde der Schlitten angewinkelt, um diesen an die Gegebenheiten des Förderbandes anzupassen. Damit konnte das Problem des Kunden gelöst werden, der Feuchtegehalt der Anthrazitkohle wird automatisiert gemessen, eine manuelle Probenahme ist nicht mehr notwendig.
Der Anwendernutzen
- Zeit- und Kostenersparnis durch automatisierte Probenahme
- Schnelle Reaktion bei Änderung des Feuchtegehalts
- Höhere Produktqualität durch konstante Feuchteüberwachung
- Optimierter Rohstoffeinsatz