Nur handverlesen ist schonender
Abtrennung von Grob- und Feinanteilen bei der Herstellung von Tee
Herbstzeit ist Teezeit. Damit Verbraucher auch tatsächlich nur Teeblätter aufbrühen ist es für Hersteller enorm wichtig alle Fremdkörper abzutrennen bevor der Tee abgepackt wird. Doch nicht nur Fremdkörper, auch feinste Bruchstücke der Blätter die durch die Maschen des Teebeutels in die Tasse gelangen sind ein Ärgernis. Siebmaschinen am Ende des Herstellungsprozesses sorgen für ungetrübten Tee Genuss. Für die empfindlichen Blättchen ist jedoch nicht jedes Siebverfahren geeignet. Das zeigt auch ein aktueller Auftrag der J. Engelsmann AG für einen deutschen Tee Hersteller. Die verschiedenen Teesorten sollten vor der Abpackung sowohl von kleinen Staubkörnchen und feinstem Bruch als auch von größeren Fremdkörpern befreit werden – und das so schonend wie möglich.
Schonendes Siebverfahren gesucht
Nach den Versuchen im Engelsmann Technikum stand schnell fest, dass die Siebmaschine JEL Freischwinger diese Aufgabe dank ihrer produktschonenden Arbeitsweise optimal bewältigen kann. Bei der Langhubsiebmaschine wird der Siebtrog in eine gleichmäßige, horizontale Schwingbewegung versetzt. Dadurch bewegt sich das zu siebende Produkt lediglich in horizontaler Richtung und verweilt dabei auf dem Siebgewebe. Im Gegensatz dazu wird bei Vibrationssiebmaschinen der gesamte Siebtrog in eine hochfrequente Schwingung versetzt, die auch in vertikaler Richtung wirkt, wodurch das zu siebende Produkt dazu neigt auf und ab zu springen. Diese Art der Siebung ist zwar sehr effizient, die feinen Teeblättchen würden allerdings zerbrechen.
Ein weiterer Vorteil des Langhubprinzips ist der energiesparende Schwungantrieb. Ein Elektromotor überträgt die Kraft mittels eines Keilriemens auf Schwungscheiben. Die an den Schwungscheiben angebrachten Schubstangen bringen den Siebtrog in seine horizontale Schwingbewegung, wobei der Trog bereits nach 15 Sekunden mit nur noch 10-20 Prozent des Nennstroms in Bewegung gehalten wird–eine echte Kostenersparnis, gerade bei großen Siebmaschinen. Zu den großen Exemplaren zählt auch das Langhubsieb für den Teehersteller: um eine Durchsatzleistung von 2.000 kg/h zu erreichen, verfügt das 7 Meter lange Sieb über eine Siebfläche von 16 m², aufgeteilt auf ein Ober- und Unterdeck.
Die Teeblätter werden im ersten Schritt über ein Verteilerblech auf das obere Deck geleitet. Der Produktstrom wird zu allen Seiten hin verteilt, wodurch die komplette Siebfläche optimal ausgenutzt wird. Das Siebgewebe auf dem Oberdeck ist mit einer Maschenweite von 4-12 mm bespannt, um alle Grobgutanteile abzutrennen. Dazu gehören neben Pflanzenresten auch Fremdkörper wie Handschuhe, die bei der Ernte versehentlich mit abgepackt wurden. Auf dem Unterdeck ist das Gewebe mit einer Maschenweite von 0,2-1,4 mm bespannt. Feine Staubpartikel und zu kleine oder zerbrochene Teeblättchen werden in dieser Stufe ausgesiebt. Über einen dritten Auslauf wird die Gutware aus der Maschine geschleust, um im nächsten Arbeitsschritt portioniert und verpackt zu werden.
Volle Leistung dank Abreinigung
Blätter, deren Größe exakt der Maschenweite des Siebgewebes entspricht, können sich als Steckkorn verklemmen und das Gewebe zusetzen, was sich negativ auf die Durchsatzleistung auswirkt. Daher wurde der JEL Freischwinger zusätzlich mit einer Kugelabreinigung ausgestattet. Kugeln die auf einem Wellengitter unterhalb der Siebeinleger liegen, werden durch die horizontale Siebbewegung ins Rollen gebracht und reiben an der Unterseite des Gewebes, wodurch sich festsitzende Partikel lösen. Um Staub auf dem unteren Siebdeck ohne Demontage des oberen Siebeinlegers abzusaugen, wurde das Langhubsieb zusätzlich mit Makrolon-Fenstern ausgestattet.
Betreibern, die für ihr empfindliches Produkt ein produktschonendes Siebverfahren suchen, bietet die JEL Freischwinger viele Vorteile. Die Siebmaschine deckt ein breites Kornspektrum von 40 µm bis 20 mm ab und ist mit einer verfügbaren Siebfläche von 0,24 m² bis 24 m² sowohl für kleine als auch große Aufgabenstellungen geeignet.