Mobile Befüllstation für Groß und Klein
Mit ihrer Füllmenge von bis zu 1.500 Litern sind Big Bags als Liefergebinde manchmal überdimensioniert, beispielsweise wenn ein Kunde vorab nur eine kleine Produktmenge testen möchte. Vor diesem Problem stand auch ein Hersteller von Plastikgranulaten, der immer wieder Anfragen über kleinere Produktmengen erhielt, diese aber nicht optimal bedienen konnte, da die Abfüllung in Kleingebinde von Hand erfolgen musste.
Die Herausforderung: Der Umbau einer der bestehenden Big Bag Abfülllinien kam nicht in Frage, dafür war die Nachfrage nach den kleineren Mengen nicht hoch genug. Der Betreiber wollte die Kapazität der bestehenden Big Bag Stationen beibehalten und nur bei Bedarf auf Kleingebinde umstellen. Besonders wichtig war ihm dabei, den Zeitaufwand zur Umrüstung der Anlage so gering wie möglich zu halten, um schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können. Die J. Engelsmann AG konstruierte daraufhin eine mobile Abfüllung für Kleingebinde, die einfach in vorhandene Big Bag Befüllstationen eingestellt werden kann.
Viel Funktion auf kleinem Raum
Im Aussengestell befindet sich die eigentliche Abfülleinheit bestehend aus einer Plattformwaage mit Abfüllständer und Abfüllkopf, an den die leeren Gebinde angeschlossen werden. Dank der integrierten Stapleraufnahme kann die Befüllstation schnell transportiert werden und ist an keinen festen Aufstellort gebunden. Sobald auf eine Kleingebindeabfüllung umgestellt werden soll, wird die Befüllstation mit einem Stapler aufgenommen und an eine der bestehenden Big Bag Stationen gefahren. Nun wird der Big-Bag-Abfüllkopf und das Ladegeschirr entfernt, bevor der Grundrahmen der Kleingebindeabfüllung einfach auf der U-Waage der Big Bag Station abgelassen werden kann.
Das Plastikgranulat vor der Abfüllung von Überkorn und Feinanteilen zu befreien, war eine der wichtigsten Prozessanforderungen des Betreibers. Diese Aufgabe erfüllt nun eine Rundsiebmaschine mit zwei Siebeinlegern, die auf dem Grundgestell installiert wurde und als Kontrollsieb fungiert. Je nach Weiterverarbeitungsprozess des Kunden, ist eine Abtrennung von Feinanteilen jedoch nicht immer notwendig. In dem Fall, kann der Betreiber den zweiten Siebeinleger einfach durch ein Blindblech ersetzen, sodass nur noch die Grobanteile abgesiebt werden.
Das Granulat fließt nach der Siebung über den Gutkornauslauf durch eine BFM - Manschette in den darunter liegenden Produtksammelbehälter. Ein Füllstandsmelder misst dabei kontinuierlich die Füllhöhe, um eine Überfüllung des Behälters bzw. einen Trockenlauf zu vermeiden. Durch eine weitere BFM-Manschette fließt das Granulat schließlich vom Sammelbehälter durch den Abfüllkopf in das daran angeschlossene Kleingebinde.
Um das eichpflichtige Gebinde zu befüllen, muss der Bediener lediglich die gewünschte Füllmenge in das höhenverstellbare Bedienpanel eingeben. Sobald die Waage ein Signal gibt, dass das Sollgewicht erreicht wurde, stoppt eine pneumatische Absperklappe die Befüllung. Der Bediener kann nun die Sackschnalle des Abfüllkopfs öffnen und das befüllte Gebinde entnehmen. Dank der hohen Automatisierung erreicht der Betreiber eine Durchsatzleistung von bis zu 1.000 kg/h, ein Volumen das mit der manuellen Abfüllung niemals erreicht werden konnte.
Die Erweiterung seiner Produktion um eine Kleingebindeabfüllung bietet dem Kunden mehrere Vorteile. Aufträge über kleine Produktmengen können problemlos bedient werden und auch die Abfüllung von Produktproben ist wirtschaftlicher, sodass diese nun als Verkaufsinstrument häufiger genutzt werden können. Dank der Ausführung als mobile Erweiterung der bestehenden Big Bag Stationen, war ein aufwendiger Umbau des Produktionsprozesses nicht notwendig und die Einrichtung der Kleingebindeabfüllung konnte ganz ohne Stillstandszeiten und Produktionsausfälle erfolgen. Durch den einfachen Anschluss der Kleingebindeabfüllung an die Big Bag Stationen, kann der Betreiber außerdem sehr kurzfristig auf Kundenwünsche reagieren.