Elektrostatische Aufladung
Wichtige Erdungseinrichtungen im Hinblick auf die Explosionssicherheit; FIBCs Abfüllstationen; Pneumatische Silobefüllung; Schüttkegelentladung in Silos
Elektrostatische Aufladungen entstehen auf der Oberfläche durch Reibung von aufladbaren Materialien, beispielsweise beim schnellen Trennen von zwei Oberflächen, wobei mindestens eine Oberfläche ein Isolator sein muss. Kritische Prozesse sind z.B. pneumatische Förderungen, Big-Bag-Abfüllstationen oder auch Silos mit der Gefahr einer Schüttkegelentladung.
FIBCs Abfüllstationen
Um elektrostatische Entladungen an solchen FIBCs Abfüllstationen zu vermeiden, bedarf es der Bewertung des Schüttgutes als auch der Auswahl des richtigen Big Bag. Der Typ C Big Bag verfügt dabei über leitfähiges Gewebe, welches eine Erdung zur sicheren Befüllung/Entleerung ermöglicht. Eine solche Erdung kann mittels Kabel und Klammer erfolgen. Eine andere Möglichkeit ist aber auch die Erdung mittels eines Erdungsüberwachungssystems wie z.B. Farado fibc. Eine Freigabefunktion ermöglicht dabei die Befüllung des Big Bag Typ C nur bei ordnungsgemäßer Erdung.
Pneumatischen Silobefüllung
Ein weiterer Entstehungsort elektrostatischer Aufladungen stellt die pneumatische Befüllung von Silos durch LKW dar. Entsteht außerhalb des LKW eine explosionsfähige Atmosphäre und lädt sich der LKW aufgrund der Förderung elektrostatisch auf, besteht akute Explosionsgefahr. Zu diesem Zweck ist stets auf eine adäquate Erdung des LKW zu achten. Das Farado i bietet die Möglichkeit ergänzend zur herkömmlichen Erdungsprüfung auch eine Widerstandsüberwachung des angeschlossenen Gegenstands durchzuführen. Eine Freigabe von nachfolgenden Prozessen erfolgt also nur, wenn sich das Objekt im definierten Kapazitätsbereich befindet. Neben der Erdung des LKW ist ebenfalls auf eine adäquate Ausführung der Förderleitung zu achten. Adäquat bedeutet, dass dies elektrisch leitfähig/ableitfähig und geerdet auszuführen ist.Isolierende Zwischenstücke wie Sichtgläser o.ä. sind zu vermeiden, da diese unter Umständen zu Gleitstielbüschelentladungen führen können.
Schüttkegelentladung in Silos
Ein oft nicht berücksichtigter Umstand ist die Möglichkeit von so genannten Schüttkegelentladungen in Silos. Schüttgüter sind in der Regel nicht als leitfähig anzusehen und laden sich bei der pneumatischen Förderung gefährlich auf. Ist das Silo entsprechend groß und der Median des Schüttgutes ebenfalls, besteht die Gefahr der Zündung der über der Schüttung stehenden Staubwolke durch eine Schüttkegelentladung. Mit Hilfe des Median des Schüttgutes und des Silodurchmessers kann die äquivalente Energie berechnet werden, die durch diese Entladung entstehen kann. Kann z. B. die Schüttkegelentladung als wirksame Zündquelle nicht ausgeschlossen werden, muss im Zweifelsfall konstruktiv geschützt werden. Möglichkeiten bieten bei der Innenaufstellung flammenlose Druckentlastungen mittels Q-Box oder Explosionsunterdrückung mittels Q-Bic. Beim konstruktiven Schutz ist auch auf den Schutz angrenzender Anlagenteile zu achten. So muss die Zuleitung gegen Druck und Flamme einer möglichen Explosion entkoppelt werden.