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Kurzbericht
08.03.2018  |  10890x
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NDR-Recherchen zeigen: Besonders Edelsalze enthalten Plastik

Rückstände von Verpackungsmüll in Meersalzen

Wissenschaftler am Institut für Biologie und Chemie des Meeres an der Universität Oldenburg haben im Auftrag des NDR-Verbrauchermagazins „Markt“ Stichproben der beliebtesten Fleur de Sel Marken untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend.

Nachdem englische Wissenschaftler bereits im vergangenen Jahr die Verseuchung von Meersalzen durch Mikroplastik nachweisen konnten (s. Artikel vom 10.08.2017), legte der NDR sein Augenmerk nun auf die Analyse verschiedener Sorten Fleur de Sel und verglich diese mit herkömmlichen Meersalzen.

Fleur de Sel gilt als das edelste und teuerste Meersalz, denn es wird in reiner Handarbeit von der Wasseroberfläche abgeschöpft. Umso erschreckender sind die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung für die Verbraucher: Der Gehalt an Mikroplastik lag in allen Proben zwischen 130 und 1.800 Mikrogramm pro Kilogramm. In einem Fall waren Kunststoff-Fasern sogar mit dem bloßen Auge zu erkennen. Bei den getesteten herkömmlichen Meersalzen wurden „nur“ 14 bis 59 Mikrogramm gefunden.

Die gefunden Rückstände sind typische Bestandteile von Verpackungsmüll: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET). Weder in Deutschland noch auf europäischer Ebene gibt es gesetzliche Grenzwerte für den Gehalt an Mikroplastik in Nahrungsmitteln. Auch wenn die gefundenen Mengen zunächst als unbedenklich für den Menschen eingeschätzt werden, warnt Prof. Dr. Edmund Maser vom Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Universität Kiel vor den langfristigen Folgen. Mikroplastik kann nämlich als ein Vehikel für den Transport von Schadstoffen wie DDT, Dioxin, aber auch Schwermetallen in den menschlichen Körper funktionieren und die Freisetzung dieser Stoffe bewirken.

RHEWUM hat ein Verfahren entwickelt, um die feinen Partikel des Verpackungsmülls aus dem Meerwasser zu entfernen. Da die Partikel des Mikroplastiks größer als 200 µm (0,2 mm) sind, ist es technisch kein Problem, die Fremdstoffe vor der Kristallisation des Meerwassers abzusieben. Diese Methode wird von den Herstellern nur leider noch nicht eingesetzt.

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