Gründe zum Outsourcing der Produktion gibt es viele – die eigene Risikominimierung oder fehlendes Know-how bei alternativen Technologien sind nur zwei davon. Doch worauf ist zu achten, wenn man einen Partner für die Lohnproduktion sucht? Erfahrung und spezielles Fachwissen in verschiedenen Branchen bilden die Basis, Innovationsgeist und Ideenreichtum sind Faktoren für nachhaltigen Erfolg. Genau diese Kombination finden Kunden bei der Glatt Unternehmensgruppe.
Lohnherstellung muss ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Es gibt Unternehmen, die ihre Produktion dauerhaft auslagern und permanent große Mengen abrufen. Andere benötigen flexible Produktionsslots, um stark schwankende Mengenbedarfe auszugleichen. Und oft existiert eine ausgereifte Produktidee, aber die Innovatoren verfügen nicht über die geeignete Technologie. Zur Herstellung und Veredlung fester Produktformulierungen sind dabei unterschiedlichste Aufgabenstellungen an der Tagesordnung, vom nanodispersen Pulver für High-Tech-Anwendungen über Matrix-verkapselte Futter- und Lebensmitteladditive in Pelletform bis hin zu pharmazeutischen Darreichungsformen mit modifizierter Freisetzung.
Mit einer Vielzahl an verfahrenstechnischen Optionen unterstützt die Glatt Gruppe an unterschiedlichen Standorten ihre Kunden bei komplexen Aufgabenstellungen. Diese profitieren von der gebündelten Expertise im Particle Design vom ersten Machbarkeitsversuch über das Scale-Up bis zur Validierung des Produktionsprozesses. Für jede Variante bietet Glatt passende Lösungen und realisiert bei Bedarf auch kundeneigene Verfahren. Ein Beispiel ist eine in Weimar installierte Anlage, die auf einer vom Kunden entwickelten Technologie basiert. Auf dem Markt war keine vergleichbare Anlage erhältlich, aber Glatt stellte sich den Anforderungen: „Wir scheuen nicht davor zurück, gemeinsam mit unseren Kunden neue und innovative Wege zu gehen. Das liegt einfach in unserer DNA“, sagt Dr. Michael Jacob, Leiter der Verfahrenstechnik bei Glatt in Weimar. „Und natürlich braucht es hierfür einen gewissen Mut.“ Dementsprechend begleitet der Wirbelschichtpionier Unternehmen, die einen innovativen Partner suchen, kompetent von der ersten Idee bis zur Produktion im großen Maßstab. Besonders nützlich sind hier die umfassende Expertise und der Wissenstransfer innerhalb des Familienunternehmens.
Kundenanforderungen gemeinschaftlich gerecht werden
Die unterschiedlichen Anforderungen der Märkte haben historisch bedingt zu einer Differenzierung der Anlagentechnik geführt. Langfristig kommt das spezifische Know-how auch anderen Bereichen zugute. Wirbelschicht-Agglomeration und Film-Coating haben ihren Ursprung in der Pharmaindustrie. Beides sind heute viel genutzte Prozessoptionen für funktionale Produkte in der Lebens- und Futtermittelindustrie oder der Feinchemie. Die kontinuierliche Sprühgranulation wurde vor allem für Anwendungen der chemischen Industrie entwickelt und ist hier besonders für großvolumige Produkte geeignet. Die Pharmaindustrie nutzt diese Technologie unter dem Namen MicroPx für spezielle Pelletformulierungen. Dementsprechend kommen bei allen Dienstleistern der Glatt Gruppe – IPC Process-Center (IPC), Glatt Ingenieurtechnik (GIT) sowie Glatt Pharmaceutical Services (GPS) – Batch- und kontinuierliche Technologien zum Einsatz.
Gleichzeitig gibt es Besonderheiten. „Bei uns liegt der Fokus auf der Produktentwicklung und der Prozessoptimierung für die Pharmaindustrie“, erläutert Philippe Tschopp, Head of Business Development bei GPS. „Häufig realisieren wir Produkte für klinische Studien oder auch Spezialprodukte. Dabei ist es unser Ziel, einen stabilen und robusten Prozess für die jeweilige Darreichungsform zu etablieren.“ Dies geschieht mit perfekt aufeinander abgestimmten und auf das Pharmasetting spezialisierten Anlagen mittlerer Größe. IPC verarbeitet auf Großanlagen in kommerziellen Herstellungskampagnen bis zu mehreren hundert Tonnen. Antje Weigt, Project Coordinator bei IPC, hält fest: „Mit unseren Kunden arbeiten wir in der Regel sehr langfristig zusammen und streben eine dauerhafte Lohnproduktion an. Dafür setzen wir in der Anbahnungs- und Entwicklungsphase auf das gemeinsame Wissen der Glatt Gruppe und bieten in der Umsetzung höchste Qualitätsstandards und Zertifizierungen.“ Die Palette reicht von Erzeugnissen der Feinchemie über Tierfutteradditive, Nahrungsergänzungsmittel bis hin zu Krankenhausnahrung, Medizinprodukten sowie pharmazeutischen Hilfs- und Wirkstoffen. Bei GIT ist die Zusammenarbeit oft auf den Zeitraum zwischen Entwicklung, Investitionsentscheidung und Inbetriebnahme einer eigenen Anlage ausgelegt. Kunden nutzen die Lohnfertigung, um das Produktpotenzial am Markt zu evaluieren. „Dadurch verschaffen wir unseren Kunden enorme Sicherheit“, bringt es Gudrun Ding, Business Development bei GIT, auf den Punkt. „Nach erfolgreicher Produkteinführung können Anlagengröße, Durchsatz und Investitionsvolumen genauer beziffert werden.“
Effizienter, schneller, sicherer
Der Lohnherstellung geht immer eine Produkt- und Prozessentwicklung voraus. Als Pionier der Wirbelschichttechnologie hat Glatt in allen zuvor genannten Bereichen weitreichende Erfahrung gesammelt und Kompetenz aufgebaut. Und genau von diesem Fachwissen kann jeder Kunde standortübergreifend profitieren. Die Prozessexperten kennen Stärken und Schwachstellen der Wirbelschicht ganz genau und stimmen deshalb Formulierung und Prozess exakt aufeinander ab. Dadurch verkürzen sich Entwicklungszeiten. Der Zwischenschritt der Lohnherstellung vertieft das Verständnis für den Herstellungsprozess und die Produktanforderungen und schafft zusätzliche Sicherheit für die Anlagenauslegung. Neben der technischen Expertise sind auch umfangreiche analytische Möglichkeiten zur Qualitätsbestimmung der Produkte oder die Kenntnis der gesetzlichen Anforderungen von Bedeutung.
Innovationsgeist par excellence
Das Ziel der Glatt Unternehmensgruppe ist es, die Herstellungsverfahren für unterschiedlichste Anwendungen permanent weiterzuentwickeln. Dabei realisiert der Prozessexperte immer wieder Innovationen. Dazu gehören die Vakuumwirbelschicht für Prozesse mit organischen Lösungsmitteln, Hochtemperatur-Wirbelschichtprozesse zur thermischen Aktivierung von Stoffen sowie die Strahlschichttechnologie für die Trocknung und Partikelbildung besonders feiner und schwer fluidisierbarer Materialien. Auch die Pulversynthese im pulsierenden Gasstrom zur Herstellung und Beschichtung von Nano- und Mikropartikeln reiht sich hier ein. Innovative Ansätze liefert Glatt außerdem bei neuen, für den Kunden individuell entwickelten Anlagen, die es auf dem Markt nicht gibt und die auch kein anderer Anlagenbauer umsetzt. Glatt ist dabei in allen Industriezweigen zu Hause, und das Engagement in vielen Innovationsclustern liefert weitere spannende Ansätze und Ideen.
In der Zusammenarbeit mit den Auftraggebern stellen die Unternehmen der Glatt Gruppe umfassende Ressourcen und vor allem wertvolles Know-how bereit. Gleichzeitig ist auch die Lohnfertigung mit „fremden“ Prozessen Alltag. „Unsere Besonderheit liegt darin, dass alle Glatt Einheiten gemeinsam daran arbeiten, für den Kunden die beste Lösung zu finden“, konstatiert Dr. Michael Jacob. „Wir ermöglichen unseren Kunden Zugang zu Technologien, die sie sonst nicht hätten, scheuen uns nicht, über den Tellerrand zu blicken und sind sehr stolz darauf, dass wir auf diese Weise für jeden Lohnfertigungsbedarf ein passendes Angebot unterbreiten können.“
Lohnfertigungsexpertise bei Glatt:
- Prozess- und Formulierungsentwicklung
- Scale-Up
- Auftragsfertigung/Lohnfertigung, aktive Veredlung
- Qualitätskontrolle und Analytik (intern/extern)
Glatt Ingenieurtechnik GmbH spezialisiert auf:
- Kontinuierliche Wirbelschicht-, Strahlschicht- und Hochtemperatur-Prozesse
- Verarbeitung von lösungsmittelhaltigen Produkten
- Flüssigkeitsaufbereitung mit Hochdruckhomogenisierung
- Fokus auf Prozesse rund um Partikel-Design und -Engineering für die Entwicklung, Optimierung, Funktionalisierung und Produktion von Pulver, Granulaten, Pellets
- Diverse physikalische Analysemethoden, REM, Elementar-Analyse
- Branchen: Lebensmitteladditive, Nahrungsergänzungsmittel, Futtermitteladditive, Feinchemie
veröffentlicht im Pharma+Food-Kompendium ‚Produzieren im Kundenauftrag‘, Edition 2022, Hüthig GmbH von Ansgar Kretschmer